Die Predigten zum Reformationstag waren in diesem Jahr geprägt von Aufrufen, für Menschenwürde, Toleranz und Gerechtigkeit einzutreten. Die leitenden Theologen in Niedersachsen appellierten an die Menschen, fürsorglich miteinander umzugehen.
Bischöfe und leitende Repräsentanten der evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen haben am Reformationstag an die Menschen appelliert, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, Brücken zu bauen und wertschätzend miteinander umzugehen. Die Geistlichen erinnerten daran, dass viele Menschen durch die Pandemie in Not geraten seien und Hilfe brauchten.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister warnte davor, die persönliche Freiheit selbstverständlich zu nehmen. In der Pandemie seien viele Freiheiten vorübergehend außer Kraft gesetzt gewesen, sagte Meister in einem Rundfunkgottesdienst, der aus der Stiftskirche des Klosters Loccum übertragen wurde. „Das war sinnvoll und schmerzhaft zugleich. Erinnert sei nur an die eingeschränkten oder grundsätzlich verbotenen Besuche in Alten- und Pflegeheimen.“
Auch Martin Luther sei ein Freiheitskämpfer gewesen. Doch brauche die Freiheit eine Haltung und innere Verpflichtung, mahnte Meister. „Denn es gibt eine Freiheit zur Gewalt und zur Missachtung anderer Menschen genauso wie eine Freiheit zum Frieden und zur Solidarität mit anderen Menschen.“
Evangelischer Pressedienst